Veranstaltungsprogramm
2024 - 1. Halbjahr
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Donnerstag, 1.
Februar 2024
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17:00
Uhr |
HdT
Raum 506 |
21. Mitgliederversammlung der
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft e.V.
mit Wahl
des Vorstands
Die
Einladung an die Mitglieder erfolgt per Post!
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Donnerstag, 1.
Februar 2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 506 |
Seltsame Eigenschaften
chaotischer Systeme
an Beispielen aus der Medizin und Hirnforschung
Referenten:
Guido S. Vallana, Thomas Linnemann
Das fraktale, kreative Zusammenspiel von
Ordnung und Chaos in der belebten und unbelebten Natur, das jeder im
Alltag beobachten kann, ist faszinierend und seltsam zugleich.
Zugegeben: Wer von den Eigenschaften und Besonderheiten der Chaosphysik
und der damit verbundenen fraktalen Geometrie zum ersten Mal
hört, glaubt leicht, einer verrückten
Science-Fiction-Geschichte auf den Leim gegangen zu sein. Haben wir
doch alle gelernt, eine Fläche kann in Quadratmetern angegeben
werden, hat also die geometrische Dimension 2 - nämlich
Länge mal Breite, und haben wir doch gelernt, ein Raum hat die
Dimension 3, so werden wir nunmehr aufgefordert, diese lieb gewonnene
Vorstellung über den Haufen zu werfen. In der Chaosphysik
werden wir nunmehr mit Dimensionen wie zum Beispiel 1,56, 1,93, 2,37
konfrontiert. Uns wird vorgerechnet, die geometrischen Dimensionen in
unserer Welt seien gebrochen.
Dieser populärwissenschaftliche Vortrag gibt einen
zusammenfassenden Überblick über die Chaosforschung
und behandelt ausgewählte moderne Methoden der Chaosforschung
in der praktischen Anwendung aus den Bereichen Kardiologie und
Hirnforschung. Ob Gehirn, Herz oder andere Systeme aus der belebten
oder unbelebten Natur; alle haben eines gemeinsam: sie sind chaotische
Systeme und stecken wie viele andere Systeme, die einer nichtlinearen
Dynamik gehorchen, voller Überraschungen.
Ziel des Vortrags ist es, seltsame Eigenschaften dieser chaotischen
Systeme zu erkennen, um etwa eine Früherkennung von
Krankheiten ableiten zu können.
Vorkenntnisse in höherer Mathematik oder Chaosphysik sind
nicht erforderlich.
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Donnerstag,
7. März 2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 505 |
2 Vorträge zum Thema Brückenbau:
Deutschlands Brücken
Referent:
Prof. Dr.-Ing. Christian Hartz
TU Dortmund, Lehrstuhl Tragkonstruktionen
Derzeit sind in Deutschland ca. 16.000 der insgesamt rund 130.000
Brücken zu sanieren oder als Ersatzneubau zu planen. Das sind mehr
als 10 % der Brückenbauwerke. Die Zuständigkeiten liegen beim
Bund mit ca. 1.600, der Bahn mit ca. 1.000 und bei den Kommunen mit dem
Großteil von ca. 13.500 maroden Brücken. Der Vortrag soll
einen Überblick über die Art der Tragwerke, die aktuelle
Datenlage und -zugang, mögliche Sanierungskonzepte und Strategien
seitens des Bundes und der Bahn geben, die so wichtigen
Infrastrukturbauwerke zu erhalten, zu modernisieren oder zu erneuern.
Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp – Deutschlands am weitesten gespannte Schrägseilbrücke
Referent:
Christopher Krinitzki, M.Sc.
TU Dortmund, Lehrstuhl Tragkonstruktionen
Bereits ca. 50 Jahre nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1970 muss die
Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp im Zuge der A40, zwischen den
Anschlussstellen Duisburg-Homberg und Duisburg-Häfen, ersetzt
werden.
Im Gegensatz dazu wird die 1883 eröffnete Brooklyn Bridge weiterhin verwendet.
Wieso muss die Rheinbrücke Duisburg bereits ersetzt werden?
Wie sieht der Planungsprozess einer derart großen Brücke mit einer Hauptspannweite von 380 m aus?
Und welche Besonderheiten galt es bei der Planung zu berücksichtigen?
Umfassende Antworten auf diese und weitere Fragen werden im Vortrag erörtert.
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Dienstag,
19. März
2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 811 |
Sprengabbruch der Talbrücke Rahmede
Referent:
Dipl.-Ing.
Henrik Radmann
HEITKAMP
Unternehmensgruppe, Herne
Die
Sprengung der Talbrücke Rahmede mit anschließender
Baufeldräumung war der wichtige Meilenstein, damit der
Brückenneubau bei Lüdenscheid im September 2023
beginnen konnte.
Der
Vortrag verschafft einen Einblick, welche Herausforderungen und
Begleitumstände der Auftrag zum Sprengabbruch der seit
Dezember 2021 gesperrten Brücke der A45 mit sich brachte. Von
den umfangreichen Vorbereitungen, die es in wenigen Monaten bis zum
Sprengtermin am 8. Mai 2023 umzusetzen galt über die Sprengung
bis zum Rückbau der Brücke und Erdmassen zur
Baufeldübergabe im September 2023.
Deutschlands
bisher höchste gesprengte Brücke – ein
herausragendes Projekt.
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Mittwoch,
17. April 2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 505 |
Die Biologie
der Antizipation - Wie die Zukunft die Gegenwart beeinflusst
Referent:
Prof. Dr.
Bernhard Horsthemke
Universitätsklinikum Essen
Im Laufe ihres Lebens passen sich Organismen durch
phänotypische Plastizität an die sich
verändernde Umwelt an. Auf der Grundlage eines internen
Vorhersagemodells können Lebewesen zukünftige
Umweltbedingungen antizipieren und sich vorausschauend anpassen. Der
Mensch kann vorausschauende Entscheidungen auf der Grundlage eines
kognitiven Modells der Zukunft treffen. Bei anderen Lebewesen hat die
Evolution einfachere Systeme hervorgebracht, die zu einem adaptivem,
vorausschauendem Verhalten in einem engeren Bereich führen.
Alternativ dazu können Organismen sich durch
zufällige phänotypische Variation nach allen Seiten
absichern.
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Donnerstag,
16. Mai 2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 506 |
Aktuelle Entwicklungen zur Erzeugung, Transport und Nutzung von Wasserstoff
aus Sicht der angewandten Forschung
Referent:
Dr.Ing.
Sebastian Stießel
Fraunhofer-Institut UMSICHT
- Einordnung der Bedeutung von Wasserstoff in den unterschiedlichen Sektoren
- Material- und Design-Forschungen für membranbasierte Elektrolyseure am Fraunhofer UMSICHT
- In welchen Formen/Derivaten wird Wasserstoff zukünftig transportiert und genutzt?
- Standortanalysen – Wo kann Wasserstoff produziert und genutzt werden?
(Promotionsarbeit von Sebastian Stießel)
- Wie können wir die existierende, heimische Industrie fit machen für die Wasserstoffwirtschaft
(Studienarbeit für die Metropole Rhein-Ruhr)
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Mittwoch,
19. Juni 2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 701 |
Bedarf und Artenvielfalt stationärer
Energiespeicher
Referent:
Dr. Ing. Jan Girschik
Fraunhofer-Institut UMSICHT
Fast 500 TWh, also 500 Milliarden kWh, Strom wurden im Jahr 2022 allein
in
Deutschland verbraucht. Eine Zahl, die unmittelbar verdeutlicht, wie
eng unsere Gesellschaft eigentlich mit dem Einsatz elektrischer
Energie verknüpft ist. Ohne elektrische Energie gibt es keine
Wasserversorgung, keine Fernwärme, keine Kühlung,
keine Produktion,
keine Logistik, keine Kommunikation.
Die Stromproduktion in
Deutschland basiert nach wie vor zum größeren Teil
auf fossilen
Energieträgern. Die Energiesicherheit hängt somit
unmittelbar von
der Zuverlässigkeit und Stabilität der
Brennstoff-Lieferstaaten und
Transitländer ab und kann durch erhöhte
Nachfragekonkurrenz oder
destabilisierende Prozesse, in Form zwischenstaatlicher Konflikte
sowie innerstaatlicher Instabilitäten, wie wir sie leider
derzeit
erleben müssen, empfindlich beeinflusst werden.
Um eine stete
und
krisensichere Energieversorgung sicherstellen zu können, gilt
es
somit vor allem, die nachhaltige Energieerzeugung zu stärken
und
weiter auszubauen. Dies betrifft insbesondere die Stromproduktion
mittels Solar- und Windkraftanlagen, die erzeugungsbedingt mitunter
starken Fluktuationen unterliegt. Um trotz der wetter- und
ortsbedingten Erzeugungsschwankungen der erneuerbaren Energien eine
konstante und belastbare Energieversorgung für alle zu
gewährleisten, müssen sowohl Qualität als
auch Quantität von
stationären Energiespeichern signifikant erhöht
werden. Diese
Speicher können die entstehenden Differenzen zwischen
Stromerzeugung
und Strombedarf ausgleichen, die Stromnetze stabilisieren und
entlasten, den Autarkiegrad und die Energieeffizienz von
regenerativen Kraftwerken erhöhen sowie als isolierte
Backup-Systeme
für die Notstromversorgung fungieren.
Klassifizieren lassen
sie sich
in die Kategorien mechanisch, elektrisch, elektrochemisch, chemisch
und thermisch. In jeder dieser Kategorien wurden über die
Jahre
neben inzwischen marktbekannten Technologien auch
gleichermaßen
theoretisch wirkungsvolle wie ausgefallene Speicher entwickelt.
In
dem Vortrag für die Naturwissenschaftliche Gesellschaft sollen
nun
zum einen der Bedarf an stationären Energiespeichern dar- und
kommerzialisierte Speichertechnologien vorgestellt und zum anderen
ein Ausflug in die Welt der unkonventionellen Energiespeicher
unternommen werden.
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